„Wir designen im Code“: Das Allthings Design Team über Branding, Relaunch und skalierbare Prozesse
Zu Beginn eines Startups befindet man sich in dem Kreislauf “Test, Fail, Optimize, Test, Fail, Optimize” – bis man im Idealfall sein “Minimum Viable Product” (MVP) zu einem echten Produkt entwickelt hat. Zu dem Zeitpunkt steht Schnelligkeit über Perfektion. Denn man muss raus in den Markt, um seinen Product-Market-Fit zu testen. Ist dies gelungen, steht Wachstum und Skalierbarkeit an erster Stelle.
Diese Phasen durchliefen wir auch bei Allthings. Von der Website bis hin zu den PowerPoint Präsentationen stand Pragmatismus und Schnelligkeit zunächst an erster Stelle. Doch als wir uns vom Tech-Startup zum schnellwachsenden Unternehmen entwickelten, war es an der Zeit, dass unser Design “erwachsen wird”. Und bei der Umsetzung halten wir es wie die Kernaussage des Design in Tech Report 2017:
“Design isn’t just about beauty; it’s about market relevance and meaningful results”.
Rund um das Thema Redesign haben wir mit unseren Spezialisten Michael, Lead UX/UI Designer, und Miriam, UX/UI Designer, gesprochen.
Michael, warum habt ihr euch entschieden das Design von Allthings zu erneuern?
Mit dem Relaunch verfolgen wir mehrere Ziele. Zum einen wollen wir unsere Markenwerte in ein visuelles Paket schnüren und so eine konsistente Markenwelt aufbauen. Von der Website, über die Power Point Präsentation, bis hin zur Allthings Plattform. Gleichzeitig war es uns wichtig, nicht zu vergessen, wo wir herkommen. Auch wenn die Immobilienbranche eher konservativ auftritt, sind wir im Herzen ein Tech-Startup. Da wir aber mittlerweile auf internationalem Level operieren, galt es auch unsere Außenwirkung auf ein neues Niveau heben.
Miriam, wie lief der Prozess ab? Wie seid ihr den Relaunch angegangen?
Der Prozess war iterativ. Wir haben die erste Version unserer Vision von der Marke Allthings intern vorgestellt und dann anhand des Feedbacks optimiert. Weiterhin war neben Kreativität auch Pragmatismus gefragt. Unser Ziel war es, dass das Design von Allthings in allen Medien funktioniert und von allen Personen, die damit arbeiten, richtig verwendet werden kann. Wir wollten also auch die interne Nutzerfreundlichkeit unseres Designs erhöhen. Deswegen haben wir beispielsweise unsere PowerPoint-Master so ausgestattet, dass jeder im Unternehmen das Corporate Design von Allthings verwenden kann und es gut aussieht, auch wenn man keine große Design-Affinität hat.
Die Allthings Plattform verfügt aktuell über 30 Micro-Apps. Wie sorgt ihr dafür, dass bei stetig steigender Anzahl an Micro-Apps auch hier ein einheitliches Design besteht?
Mit der Frage haben wir uns auch während des Relaunchs beschäftigt und damit begonnen einen skalierbaren Design- und Entwicklungsprozess aufzusetzen. Ganz konkret haben wir Design- und Code-Standards definiert. Beispielsweise für die Platzierung, Größe und Farbe von wiederkehrenden Elementen und Funktionen. Dieses Grundgerüst, was wir „Allthings Elements Package“ nennen, übertragen wir auf alle Micro-Apps.
Gleichzeitig stellt dieses Framework die Basis dar für unsere Skalierbarkeit. Wenn wir neue Features oder Designs testen wollen, bauen wir uns direkt im Code aus den vorhandenen Elementen eine neue Variante zusammen. Wir designen also direkt im Code – und können neue Funktionen somit schnell testen und sehen wie eine neue Idee in der App aussehen würde.
Ein großer Vorteil der Allthings Plattform ist die Modularität. D.h. smarte Dienste von Dritten, wie beispielsweise KIWI, dem führenden Anbieter für schlüssellose Zugangssysteme, können einfach als Micro-App integriert werden. Wie schafft ihr es auch unter dem Aspekt ein konsistent aufzutreten?
Auch hier kommt unsere Open Source Code Library zum Einsatz. Mit dem Launch unserer Developers Plattform (https://developers.allthings.me) Ende letzten Jahres können nun auch Entwickler und Drittanbieter ihre eigenen Lösungen eigenständig auf der Allthings Plattform integrieren. Von Beginn an war es unser Ziel mit Allthings eine Plattform zu entwickeln, die eine Vielzahl smarter Dienste rund um Gebäude vereint und Nutzern in Form einer einzigen App einfach zugänglich macht.
Um im Rahmen dieser offenen Entwicklungsumgebung, dennoch Konsistenz zu gewährleisten, kann man sich das „Allthings Elements Package“ auf unserer Developers Plattform einfach herunterladen und darauf aufbauend eigene Micro-Apps entwickeln. Verändern wir etwas an unserem Grundgerüst, können Drittanbieter oder Entwickler einfach ein Update des Elementes Packages durchführen – ohne eigene Anpassungen vornehmen zu müssen. So stellen wir sicher, dass wir – auch wenn wir irgendwann hunderte verschiedene selbst- und fremdentwickelte Micro-Apps haben – alle den gleichen UX/UI Prinzipien folgen.
Danke Miriam und Michael für eure Insights. Zum Abschluß noch eine letzte Frage: Was kommt als Nächstes?
Im Fokus unserer Arbeit steht, wie wir unseren Nutzern die beste Nutzererfahrung liefern können. Deswegen sind wir gerade dabei unsere User-Testing-Prozesse weiter auszubauen. Außerdem haben wir begonnen unsere Apps nativ zu entwickeln. Damit stehen uns in puncto UX/UI dann nochmal ganz neue Möglichkeiten zur Verfügung.