‘my7cents’: Christian Bogatu über die schlüssellose Zukunft der Immobilienbranche
Dr.-Ing. Christian Bogatu ist Unternehmer mit Fokus auf Hardware Startups. Er ist Mitgründer von Kirsen Global Security, einem weltweit führenden Unternehmen für Sicherheitstechnik in der Logistikindustrie. Umfassendes Know-How in den Bereichen Strategie und Unternehmensführung erwarb sich der Hardware-Experte u.a. in fünfjähriger Tätigkeit als Unternehmensberater bei McKinsey & Company. 2012 hat er KIWI mitgegründet, dem führenden Anbieter für schlüssellose Zugangssysteme in Deutschland. Was er zur Digitalisierung in der Immobilienbranche zu sagen hat, verrät er uns diese Woche in unserer Reihe “my7cents”.
Was hältst Du für maximal unterschätzt im Rahmen der Digitalisierungsdebatte im Immobilienumfeld?
Die Innovationskraft der Branche. Neue Initiativen, Wettbewerbe und Akzeleratoren – wie den Black Print PropTech Booster, der von 10 Immobilienunternehmen ins Leben gerufen wurde, die neue Kategorie des immobilienmanagerAwards „PropTech des Jahres“, aber auch eigene Wettbewerbe von Wohnungsunternehmen, wie der von degewo ausgelobte Innovationspreis “Smart Up the City 2017” – sind der Beweis dafür, dass die Wohnungswirtschaft offen für die Digitalisierung ist.
Die zahlreichen neu entstehenden Mikroapartments, und seit neuestem auch das Flatrate Wohnen, und wie die Branche diese Megatrends verstanden hat und damit umgeht, sind weitere positive Zeichen für die Innovationskraft der Branche.
Welchen Satz kannst Du nicht mehr hören im Zusammenhang mit der Digitalisierung im Immobilienumfeld?
Dass die Immobilienwirtschaft langsam ist in der Digitalisierung. Wir sehen an unseren Kunden, dass es auch sehr schnell gehen kann. Kleinere Unternehmen wie Jugan Immobilien oder Heimfeld sind extrem schnell in der Entscheidungsfindung und der Umsetzung. Aber selbst die großen Unternehmen wie Gesobau und degewo sind erstaunlich schnell bei der Umsetzung erster Projekte.
Was sind die drei interessantesten digitalen Dienste, die Du in den letzten sechs Monaten im Immobilienumfeld gesehen hast?
Natürlich KIWI. Aber auch Leverton und Magical Plan sind genial. Leverton hilft Unternehmen dabei, ihre Rechnungslegung durch Artificial Intelligence und Machine Learning auf den neuen US Standard umzustellen. MagicPlan ist eine App, mit der jeder Grundrisse über die Smartphone-Kamera in wenigen Minuten erstellen kann.
Wenn Du Immobilieneigentümer wärst: was würdest Du mit Blick auf Digitalisierung als Erstes tun?
Natürlich erstmal alle herkömmlichen Schlüssel aus meinem Leben verbannen und auch meinen Mietern den Ärger und die Kosten ersparen, die mit herkömmlichen Schlüsseln einhergehen.
Außerdem würde ich die Kommunikation mit den Mietern über Apps oder ein Blackboard im Hausflur vereinfachen und einen direkten Draht aufbauen.
Wird die Digitalisierung aus Deiner Sicht zu neuen Nutzungskonzepten im Residential-Umfeld führen? Wie?
Langfristig wird es immer wichtiger, den richtigen Leuten zur richtigen Zeit zu den richtigen Locations Zugang zu geben. Wenn also die Putzfrau rein muss oder der Getränkelieferant, dann sollte man nichts dem Zufall überlassen und immer auf die sicherste Lösung setzen. Dies wird ganz neue Arten des Komforts ermöglichen.
Bei welcher Firma – Allthings und Deine eigene ausgeschlossen – würdest Du gerne mal eine Woche als Insider mitlaufen?
Bei einer Wohnungsbaugesellschaft, um unsere Kunden besser zu verstehen.
Könntest Du zehn Jahre zurück gehen und in den frühen Jahren der Digitalisierung mitwirken: Auf welchem Job / bei welchem Unternehmen würdest Du gerne einsteigen?
Vor 15 Jahren habe ich meine erste Firma im Silicon Valley gegründet und die Logistikbranche digitalisiert. Das hat super Spaß gemacht und die Firma ist mittlerweile einer der Weltmarktführer in der Überwachung von Containerbewegungen weltweit. Ich bereue also nichts
Mehr Infos zu KIWI auf www.kiwi.ki.